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Faktenchecker gegen Wodarg: Wer lag am Ende richtig?

Im März 2020 erschienen innerhalb einer Woche mehr als zehn Faktenchecks großer Medien, die nachzuweisen versuchten, dass Wolfgang Wodarg gefährliche Falschinformationen zur Coronakrise verbreite. Stichwortgeber damals war Karl Lauterbach. Wodargs Ruf wurde durch die einhelligen Faktenchecks zerstört, seither gilt er im Mainstream als unseriöser Außenseiter. Multipolar hat die damaligen Aussagen Wodargs und der Faktenchecker nun, mehr als zwei Jahre danach, einer Überprüfung unterzogen.

KARSTEN MONTAG, 9. Dezember 2022


Der Arzt und langjährige SPD-Gesundheitspolitiker Wolfgang Wodarg hatte bereits Ende Februar 2020 in einem Zeitungsbeitrag vor „Panikmache“ rund um das Coronavirus gewarnt. Auf Multipolar fand sein kritischer Text in der ersten Märzwoche mehr als 100.000 Leser. Das ZDF strahlte am 10. März einen Beitrag (Video) mit ähnlichem Tenor aus, in dem Wodarg ausführlich zu Wort kam. Doch einen Tag später erklärte die WHO das Geschehen zur „Pandemie“ – und die Stimmung drehte sich. Als Wodarg in der zweiten Märzwoche durch verschiedene Interviews auf Youtube schließlich ein Millionenpublikum erreichte und die Regierungspolitik, kurz vor Verkündung des ersten Lockdowns, massiv in Frage stellte, wurden die Faktenchecker aktiv.

Den Startschuss dafür lieferte Karl Lauterbach mit einem Tweet vom 16. März 2020, einem Montag:

„Ich sage das ungerne, aber es muss sein: der von mir eigentlich geschätzte ehemalige SPD Kollege Dr Wolfgang Wodarg redet zu Covid 19 blanken Unsinn. In ganz Europa kämpfen Ärzte um das Leben der Erkrankten. Wodargs Position ist unverantwortlicher FakeNews“

Der ganze Artikel samt aller Anlagen und Diskussionsforum ist auf Multipolar zu finden. Aufgrund der Wichtigkeit hier schon einmal das


Fazit: Unbelegte Spekulationen, eine unterdrückte Debatte und folgenschwere Fehleinschätzungen im März 2020


Die massenhafte Anwendung des PCR-Tests hat zum ersten Mal in der Medizingeschichte die Beobachtung des Verlaufs einer pandemischen Atemwegserkrankung annähernd in Echtzeit ermöglicht. Informationen, die zuvor bei einer Grippewelle zum Teil erst Monate nach deren Abklingen verfügbar waren, konnten bereits nach wenigen Tagen eingesehen werden. Da es keine Vergleichsmöglichkeiten gab, konnte niemand genau abschätzen, wie die neuen Informationen, wie beispielsweise die Sterberate, die sich anhand der Testergebnisse ermitteln ließ, überhaupt einzuordnen waren.


Wolfgang Wodarg wollte zu Beginn der Coronakrise die verantwortlichen Politiker davor bewahren, in Panik zu geraten und überstürzte Entscheidungen zu treffen, die sich später eventuell als medizinisch nicht notwendig, nicht wirksam oder gar schädlich herausstellen könnten. Er wies darauf hin, dass es bewährte Frühwarn-Instrumente gab, mit denen man zuvor über Jahrzehnte die Notwendigkeit von gesundheitspolitischen Maßnahmen bei der Bewältigung von Atemwegserkrankungen einschätzen konnte. Diese Instrumente hatten zu Beginn der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland keine besonderen Anzeichen einer Gefahr registriert.


Die Arztpraxen zeigten keinen für eine Grippesaison unüblichen Andrang von Patienten mit akuten Atemwegsbeschwerden und die Krankenhäuser in Deutschland waren nicht überlastet. Die Instrumente schlugen zum Teil noch nicht einmal während der nachfolgenden Scheitelpunkte der COVID-19-Wellen aus. Trotzdem war insbesondere unter den älteren Mitbürgern eine erhöhte Sterbefallrate zu verzeichnen als bei einer saisonalen Grippe, da das Coronavirus sich in den unteren Atemwegen einnistete und vermehrt Lungenentzündungen hervorrief.


Im Gegensatz zu Wolfgang Wodarg hat Karl Lauterbach die anfänglichen Sterberaten, die sich später als viel zu hoch herausstellten, nicht hinterfragt. Viele Medien haben es versäumt, das Spannungsfeld der unterschiedlichen Sichtweisen sachlich und fair wiederzugegeben. Stattdessen haben die Redaktionen der Medienhäuser mit hastig zusammengeschusterten, fachlich unzureichenden und teilweise mit falschen Argumenten sowie persönlichen Angriffen auf die Person gespickten „Faktenchecks“ die Expertise von Wodarg diskreditiert und seinen Ruf in der Öffentlichkeit zerstört.


Es wäre an der Zeit, dass die verantwortlichen Journalisten ihre damaligen Beiträge anhand der mittlerweile verfügbaren Informationen korrigieren und sich für ihre unsachgemäße Diffamierung der Position Wodargs entschuldigen.



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