„Ich blieb in meiner Abteilung der einzige Ungeimpfte von 40 Ärzten“
Ein Klinikarzt berichtet für Multipolar, wie er die Corona-Krise, die Impfkampagne und den mangelhaften Umgang mit schweren Nebenwirkungen erlebt hat. Er spricht von „Angstinduktion“ und einer „Pandemie in den Köpfen“. Seine Identität ist der Redaktion bekannt.

Bild: Picture Alliance/dpa - Anette Riedel
Im Frühjahr 2020 hörte ich zum ersten Mal vom „neuartigen Coronavirus“ aus den Medien. Bei uns im Krankenhaus wurde das Thema Corona ab Februar, März dann auch zunehmend präsent. Dass der Erreger sich „bereits vor Auftreten von Krankheitssymptomen aerogen verbreiten“ sollte, war eines der mutmaßlich „neuartigen Merkmale“ dieses Virus' – was allerdings – das habe auch ich erst später erfahren – offenbar eher die Regel als eine Ausnahme bei der Übertragung viraler Erkrankungen ist. Bis 2020 gab es auch keinen Grund, Personen vor Auftreten von Krankheitserscheinungen zu testen (sprich Asymptomatische zu screenen). Insofern war dieser Aspekt im klinischen und ärztlichen Alltag vorher eher eine Randnotiz ohne augenscheinliche Relevanz.
Erfahrungen mit Triage schon vor Corona
In besagtem Frühjahr arbeitete ich bereits seit fast 15 Jahren in einer Klinik der Regionalversorgung im Süden Deutschlands mit nicht ganz 2000 Beschäftigten und circa 600 Betten. Ich bin unter anderem auch seit vielen Jahren auf der Intensivstation (mit über 20 Betten) zuständig, auf der ich seit meinem Beginn vor über 10 Jahren vor allem in der kalten Jahreszeit die Notwendigkeit zu triagieren nur zu gut kenne, da auf Grund eines de facto chronischen Personalmangels so gut wie nie alle auf dem Papier vorhandenen Intensivbetten betrieben werden konnten und können. Dass ein Drittel (!) der Betten nicht belegbar ist auf Grund oben genannter Problematik, stellt eher die Regel als die Ausnahme dar und ist auch kein Phänomen unserer Klinik, wie mir Kollegen aus anderen Kliniken versichert haben.
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Ich möchte mit einem Zitat der RKI-Homepage schließen, welches auf den Erfahrungen (auch des Instituts) aus der NS-Zeit beruht:
„Für das Übertreten humanistischer Grundsätze, für die Verletzung der Würde und der körperlichen Unversehrtheit gibt es zu keiner Zeit der Welt eine Rechtfertigung, auch wenn die Mehrheit ein solches Verhalten toleriert oder gar fordert.“